Nitrat im Trinkwasser

Nehmen wir über unser Trinkwasser Nitrat zu uns?

Was ist Nitrat?

Nitrat (N03-) ist eine Stickstoff-Verbindung, die Bestandteil von Kot, Urin aus Ställen und Gärresten aus Biogasanlagen ist. Da Pflanzen Stickstoff für ihr Wachstum benötigen, werden die Felder mit Stickstoffdünger gedüngt. Was über den Bedarf der Pflanze hinaus gedüngt wird, wandert durch den Boden nach unten und landet im Grund- und Oberflächenwasser.

Wie kommt Nitrat ins Trinkwasser?

Da unser Grundwasser wiederum unser Leitungswasser speist, kann Nitrat auch in unserem Trinkwasser nachgewiesen werden.

Der Nitrat-Grenzwert liegt bei 50 Milligramm pro Liter Wasser. Mancherorts in Deutschland wird diese Grenze jedoch überschritten.

In Deutschland weisen ca. 17 % der Messstellen des repräsentativen EUA-Grundwassermessnetzes (Messnetz für die Berichterstattung an die Europäische Umweltagentur) Nitratgehalte über dem Grenzwert von 50 mg je Liter auf.

An Messstellen, in deren Einzugsgebiet viele landwirtschaftliche Nutzungen vorkommen (Ackerflächen, Grünland und Sonderkulturen) überschreiten ca. 27 % der Messstellen den Grenzwert (Quelle: Umweltbundesamt). Intensive Landwirtschaft beeinträchtigt in vielen Regionen die natürlichen Wasserreserven.

Ein Gesetz zur Regulierung der ausgebrachten Nitratmenge versagt an dieser Stelle. Das Gesetz sieht zwar vor, dass pro Hektar nicht mehr als 170 Kilogramm Stickstoff ausgebracht werden, laut dem Nährstoffbericht Niedersachsen überschreiten einige Landkreise diese Obergrenze.  2017 / 2018 wurden in Niedersachsen ca. 330.000 Tonnen Stickstoff ausgebracht - 31.000 Tonnen mehr, als nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer für die Düngung notwendig gewesen wären.

Weiteren Berechnungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums zufolge, wurden in den Jahren 2015 bis 2017 jährlich 35 % mehr Stickstoff ausgebracht, als die Pflanzen aufnehmen konnten (Quelle: NDR).

Auch die Spätdüngungen stellt ein ernstzunehmendes Problem dar. Oftmals wird Weizen nachgedüngt, um einen hohen Proteingehalt im Weizenkorn zu erreichen. Dies ist für Landwirte erstrebenswert, da sie dadurch mehr Geld pro Tonne Weizen erhalten, wenn der Proteingehalt im Korn hoch ist.  

Die Problematik, die sich daraus ergibt, ist das bei der Spätdünung die Pflanze den Stickstoff aus dem Dünger nicht vollständig aufnehmen kann. Den Überschuss, den die Pflanze nicht aufnimmt, kann als Nitrat ins Trinkwasser gelangen (Quelle: NDR).

Die EU-Kommission verklagt Deutschland aufgrund der hohen Nitratwerte

Bereits 2016 klagte die Europäische Kommission Deutschland wegen der anhaltenden Verschmutzung der Gewässer mit Nitrat an. Denn trotz der bereits 2012 festgestellten zu hohen Nitratbelastung, wurden in Deutschland keine Gegenmaßnahmen ergriffen, um diesen Wert zu senken. 

Die Nitratrichtlinie, die 1991 von den EU-Staaten beschlossen wurden, haben das Ziel, die Wasserqualität in Europa zu verbessern. Dies soll erreicht werden, indem die Verunreinigung von Grund- und Oberflächenwasser durch Nitrat verhindert wird. Alle EU-Länder sind angehalten, ihre Gewässer zu überwachen und jene zu bestimmen, die durch Verschmutzung bedroht sind. Des Weiteren müssen sie Aktionsprogramme aufstellen, um Nitrat-Verunreinigungen zu verhindern und zu verringern.

Bei einer Verurteilung, wegen Nichteinhaltung des Nitratgrenzwertes, drohen Deutschland Strafzahlung von 850.000 Euro pro Tag (Quelle: Tagesschau)!

Welche Risiken bestehen durch Nitrat im Trinkwasser?

Die Stickstoff-Verbindung Nitrat ist an sich nicht gesundheitsschädigend. Jedoch wird Nitrat im menschlichen Körper zu Nitrit umgewandelt, welcher schädlich und nicht zuletzt krebserregend sein kann (Quelle: Ärztezeitung).

Dänische Wissenschaftler stellten den Grenzwert von 50 mg/l nun infrage, da in Verdacht steht, dass der Nitratgehalt im Wasser mit erhöhtem Darmkrebsrisiko in Verbindung steht.

Ihre Studie ergab, dass zwischen dem Nitratgehalt im Wasser und dem Risiko an Darmkrebs zu erkranken folgender Zusammenhang besteht: die Personengruppe, die mit ≥ 16,75 mg/l Nitrat ausgesetzt war, hatte im Vergleich zu Personen, die mit < 0,69 mg/l am wenigsten Nitrat über das Trinkwasser aufgenommen hatten, ein beinahe 20 % höheres Risiko an Darmkrebs zu erkranken (Quelle: Ärztezeitung).

Auch für Säuglinge und Kleinkinder geht ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko von Nitrat im Trinkwasser aus. In unserem Blut wandelt Nitrit das Hämoglobin, das wichtig für den Sauerstofftransport ist, in Methämoglobin um. Methämoglobin kann keinen Sauerstoff transportieren. Säuglinge unter drei Monaten haben von Natur aus einen erhöhten Methämoglobin-Spiegel im Blut. Eine weitere Umwandlung von Hämoglobin durch Nitrit kann sehr ernste gesundheitliche Schäden nach sich ziehen und in manchen Fällen sogar bis zum Tod durch inneres Ersticken führen (Quelle: Umweltbundesamt).

Deshalb ist bei der Säuglingsernährung auf einen niedrigen Wert an Nitrat im Wasser zu achten.

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