Pestizide im Trinkwasser

Nehmen wir über unser Trinkwasser Pestizide zu uns?

Was sind Pestizide? 

Als Pestizide oder Pflanzenschutzmittel (PSM) werden chemische Substanzen bezeichnet, die Pflanzen oder Pflanzenerzeugnisse vor Schadorganismen schützen, indem sie diese abtöten, vertreiben oder ihre Vermehrung verhindern. Vor allem die Landwirtschaft sieht sich auf den Einsatz von Pestiziden angewiesen. Seit den 1950-er Jahren kommen Pestizide im großen Umfang zum Einsatz.

Unterteilt werden Pestizide unter anderem in

  • Insektizide (gegen Insekten)
  • Fungizide (gegen Pilze)
  • Herbizide (gegen Unkraut)

Diese Pflanzenschutzmittel werden mithilfe von Sprühgeräten großflächig auf Felder ausgebracht. Bei dieser Art der Ausbringung kann ein Teil des Pflanzenschutzmittels in benachbarte Gebiete abdriften. Außerdem können verschiedene Substanzen beziehungsweise deren Abbauprodukte (Metaboliten) durch hohe Niederschläge und Risse im Boden ins Oberflächen- und Grundwasser gelangen. Zudem werden Pestizide über Niederschläge von den Pflanzen abgewaschen. 

Viele dieser Pflanzenschutzmittel verfügen über ungünstige Wirkstoffeigenschaften wie zum Beispiel hohe Wasserlöslichkeit, hohes Versickerungspotenzial, lange Halbwertszeit etc. und stellen daher ein Risiko für die Umwelt dar. Seit Jahren ist bekannt, dass diese chemischen Mittel einen tiefen Eingriff in unsere Umwelt darstellen. Einige Pestizidarten werden dermaßen langsam abgebaut, dass Abbauprodukte auch noch Jahre nach dem Verbot des Einsatzes Spuren von dem Pestizid in der Umwelt zu finden sind. 

Derzeit sind mehr als 1760 Pflanzenschutzmittel in Deutschland zugelassen. 

Welche Pestizide gibt es? 

Während den meisten der Begriff "Pestizide" geläufig ist, wissen viele doch nicht, welche Substanzen sich wirklich hinter diesem allgemeinen Begriff verbergen.

Zu den unterschiedlichen Pestiziden zählen: 

Glyphosat

Das wohl bekannteste und verrufene Pflanzenschutzmittel, das in Deutschland noch zum Einsatz kommt, ist Glyphosat. Jährlich werden in Deutschland ca. 5.000 Tonnen des schädlichen Pflanzenschutzmittels eingesetzt. Kaum verwunderlich, dass auf 40 % der deutschen Ackerflächen Glyphosat zum Einsatz kommt (Quelle: Bundnet). 

Die Agentur für Krebsforschung legt nahe, dass Glyphosat krebserregend und umweltschädigend ist. Die Agentur stufte daher das Pflanzenschutzmittel auf die zweithöchste Gefahrenstufe (2A).  

Atrazin

Obwohl das Pflanzenschutzmittel Atrazin 1991 verboten wurde, stellt es weiterhin ein großes Problem dar. Denn Atrazin und sein Abbauprodukt Desethylatratzin sind auch noch 20 Jahre später in der Umwelt nachweisbar (Quelle: Umweltinstitut.org). 

Das Unkrautvernichtungsmittel war bis 1991 in Deutschland im Ackerbau weit verbreitet. Das Problem dabei ist, dass sich die Stoffe sich im Boden fest an Bodenpartikel binden und kaum abgebaut werden. Im Laufe von Jahrzehnten landet es schließlich im Grundwasser und verbleibt dort lange.

Auch über 20 Jahre nach dem Verbot findet man Atrazin oder Desethylatrazin noch in fast 10 % der Messstellen. Der Stoff wird noch Jahrzehnte lang im Grundwasser nachweisbar sein. Auch viele andere vor langem oder auch erst kürzlich verbotene Stoffe und ihre Abbauprodukte finden sich noch im Grundwasser (Quelle: Umweltinstitut.org).

Atrazin ist vor allem für Wasserorganismen giftig. Dies betrifft vor allem die Fischkultur in deutschen Gewässern. Untersuchungen ergaben, dass Atrazin Fortpflanzungsstörungen und Missbildung begünstigt. 

Für den Menschen geht von Atrazin angeblich nur ein geringes Gesundheitsrisiko aus. Vereinzelt wurden Reizungen der Haut, Augen und Atemwege beobachtet. In Tierversuchen wurde jedoch festgestellt, dass Atrazin ein erhöhtes Brustkrebsrisiko birgt. Der Stoff steht daher im Verdacht unerwünschte Östrogenwirkungen zu haben. 

Chlororganische Pestizide

Chlororganische Pestizide wurden in den 1950-er Jahren in der Landwirtschaft eingesetzt. Mittlerweile wurde der Einsatz jedoch eingestellt, da sich rausstellt, dass chlororganische Pestizide besonders toxisch auf Menschen und Umwelt wirken. Obwohl die Substanz verboten wurde, sind viele Bereiche der Umwelt noch belastet mit dem toxischen Stoff. In den Böden, Flusssedimenten, in den Ozeanen und selbst an den Polen können noch Spuren des giftigen Pestizids nachgewiesen werden (Quelle: weltagrarbericht). 

Organo-Phosphat Pestizide (OPP)

Die spezielle Wirkung von organischen Phosphorsäureverbindungen wurden bei militärischen Forschungen zu Nervengasen entdeckt. Nach dieser Entdeckung wurden viele Organo-Phosphat Pestizide in der Landwirtschaft eingesetzt. Es ist nicht sonderlich überraschend, dass diese Substanz ebenfalls toxisch auf seine Umwelt wirkt. Untersuchungen zufolge kann dieser Stoff Schädigungen im zentralen und peripheren Nervensystem verursachen (Quelle: weltagrarbericht). 

Chlopyrifos und Malathion zählen zu diesen Organo-Phospat Pestiziden. Während Chlopyrifos erst 2020 verboten wurde, ist Malathion derzeit in der EU noch zugelassen. 

Carbamate

Carbamate gelten ebenfalls als neurotoxisch und schädlich. Bei einigen Carbamaten wurden negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Säuglinge und Kinder festgestellt. 

Das Carbamat Methiocarb war bis 2019 in der EU zugelassen. Die schädlichen Carbamate Pirimicarb und Mancojzeb sind derzeit in der EU zugelassene Pflanzenschutzmittel. 

Synthetische Phyrethroide

Synthetische Phyrethroide stehen im Verdacht den Hormonhaushalt durcheinander zu bringen und die männliche Fruchtbarkeit negativ zu beeinflussen. 

Cypermethrin und Deltametrhin sind synthetische Phyrethroide, die derzeit in der EU zugelassen sind. 


Welche Risiken bestehen durch Pestizide im Trinkwasser?

Studien ergeben, dass es einen Zusammenhang zwischen der unbeabsichtigten Aufnahme von Pestizide und einem höheren Risiko für Fehlgeburten und einigen Krebsarten wie Prostatakrebs, Lungenkrebs etc. besteht. Pestizide stehen außerdem im Verdacht, neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer zu begünstigen. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Pestizide das Immunsystem des Körpers stören können. 

Besonders gefährdet sind Landwirte und die Menschen, die die Pestizide auf den Feldern ausbringen sowie Schwangere und Kleinkinder.

Eine Studie in den USA beobachtete, dass 77 % der "Pestizidausbringer" dem Risiko von Krebserkrankungen und anderen Erkrankungen ausgesetzt waren (Quelle: weltagrarbericht).

Weitere Untersuchungen ergeben, dass Kinder und Kleinkinder, die Pestiziden ausgesetzt wurden unter Verhaltensstörungen, Anfälligkeit für Leukämie und andere Krebsarten, Intelligenzproblemen etc. leiden können. 

Durch die Pestizidbelastung in der Umwelt, sprich der Luft, der Böden und des Wassers, ist außerdem die gesamte Bevölkerung betroffen. 

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