Hormone im Trinkwasser

Nehmen wir über unser Trinkwasser Hormonen zu uns?

Wo kommen Hormone zum Einsatz? 

Oftmals enthalten Medikament einen besonderen Wirkstoff, der bereits in geringen Mengen wirkt. Dies sowohl im Körper als auch in der Umwelt. Die Rede ist von Hormonen. 

Werden Hormone in Medikamenten einsetzt, spricht man oftmals von einer Hormontherapie. Diese Hormontherapie umfasst: 

  • Schilddrüsen Über- und Unterfunktion-Behandelung
  • Empfängnisverhütung mittels Antibaby-Pille
  • Therapien zur Krebsbehandlung (Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs)
  • Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
  • Behandlung von Osteoporose

Der bekannteste und weit verbreitetste Einsatz von künstlichen Hormonen kommt bei der Empfängnisverhütung mittels der Antibaby-Pille vor. Hierbei werden durch zusätzliche Verabreichung des weiblichen Östrogens und Progesterons andere Rezeptoren blockiert, die einen Eisprung auslösen.

Zu diesen künstlichen Hormonen, die den Eisprung verhindern sollen, zählen Gestagen und Ethinylestradiol, auch als EE2 bekannt. Besonders das EE2 bereitet zunehmende Sorgen, denn Frösche und andere Amphibien reagieren besonders sensibel auf das Vorhandensein von diesen Hormonen im Wasser.

Bei den Tieren wurde die „Verweiblichung“ der Männchen festgestellt. Dieser in der Natur ungewollte Effekt ist medizinisch gesehen derselbe, wie bei der Empfängnisverhütung. Der Eisprung wird dadurch verhindert, dass die Gebärmutter eine Schwangerschaft vortäuscht.

Britische Untersuchungen ergaben, dass männliche Forellen im Abflussbereich von Kläranlagen, Vorstufen von Eidotter– Proteinen erstellen. Dies kommt bei unbehandelten Gewässern sonst nur bei weiblichen Forellen vor. Gleichzeitig wurde ein verlangsamtes Hodenwachstum festgestellt.

Wie kommen Hormone ins Trinkwasser? 

Da Hormone oftmals fester Bestandteil von Medikamenten sind, gelangen sie über denselben Weg ins Wasser wie Medikamente. Beispielsweise durch die falsche Entsorgung von Medikamenten in der Toilette und über menschliche Ausscheidung.

Der Körper scheidet die Mengen an Hormonen, die er selbst nicht benötigt oder verarbeiten kann, über den Urin aus. Auf diese Weise gelangen auch Verhütungs-Hormone ins Abwasser und somit in die Umwelt. 

Beunruhigend ist dabei, dass je nach Wirksubstanz werden bei oral aufgenommen Medikamenten bis zu 90 % der Wirkstoffe unverändert beziehungsweise in Form von Abbauprodukten ausgeschieden und landen so zunächst im Abwasser (Quelle: NDR). 

Potenziell können alle Hormone, die bei bestimmten medizinischen Therapien in Form von Arzneimitteln verordnet werden, Spuren in unserem Trinkwasser hinterlassen.

Da Hormone sehr stabil sind, besitzen auch Medikamente, die das Haltbarkeitsdatum bereits überschritten haben, noch genügend schädliche Wirkstoffe, die in der Natur großen Schaden anrichten können.

Was passiert mit den Hormonen im Abwasser?

Die Problematik, wenn Medikamente und Hormone ins Abwasser gelangen, besteht darin, dass die Kläranlagen, die das Abwasser verarbeiten, nicht in Stande sind, die Rückstände von Medikamenten und Hormonen vollständig aus dem Wasser zu eliminieren. Die Folge ist, dass Spuren von den besagten Schadstoffen auch noch im Grund– und auch im Trinkwasser zu finden sind!

Darüber hinaus wird der Klärschlamm, der in Kläranlagen als Abbauprodukt entsteht, oftmals in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt. Die Medikamenten- und Hormonrückstände, die aus dem Abwasser gefiltert wurden, tummeln sich in dem Klärschlamm, der anschließend zur Düngung auf Feldern eingesetzt wird.

Über die natürliche Verwitterung und über den Wasserkreislauf gelangt auch auf diesem Weg die Rückstände von Medikamenten in unser Grund– und Trinkwasser.

Welche Rolle spielt die Massentierhaltung bei der Hormonbelastung von Trinkwasser?

Auch die Massentierhaltung ist eine Quelle von Hormonen im Trinkwasser. 

Um ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern, versuchen manche Landwirtschaftsbetriebe - vor allem solche mit mehr als 200 Sauen - auch, die Sexualzyklen der Tiere zu synchronisieren. Denn es ist praktisch für sie, wenn Gruppen von Sauen schnell, häufig, pünktlich und außerdem gleichzeitig viele Ferkel werfen.

Im Gegensatz zu Wachstumshormonen, die in der EU verboten sind, ist der Einsatz etwa von bestimmten weiblichen Sexualhormonen wie Gestagenen legal (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Über den Urin der Tiere gelangen Rückstände der Hormone ins Oberflächenwasser und bei weiterer Versickerung auch ins Grundwasser. 

Da Oberflächen- und Grundwasser das Trinkwasser speist, ist es nicht verwunderlich, dass diese Hormonrückstände auch in unserem Trink- und Leitungswasser zu finden sind. 

Welche Risiken bestehen durch Hormone im Trinkwasser?

Die möglichen negativen Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht ausreichend erforscht. Auch fehlen derzeit noch Langzeitstudien, um Aussagen machen zu können, welche Auswirkungen Hormone im Wasser auf die Umwelt haben können.

Bisherige Untersuchungen zeigen jedoch, dass besonders Fische und Amphibien, die mit Hormon-belastetem Wasser in Berührung kommen nachhaltige Schäden mit sich tragen.

Die Verweiblichung der männlichen Fische birgt Fortpflanzungsprobleme und schwächt somit die Population der Fische. Dies betrifft nicht nur die Fischbestände, sondern auch Muscheln sind von diesem Problem betroffen. Eine Untersuchung ergab, dass Hormonrückstände im Wasser sich auch negativ auf den Paarungsakt der Muscheln auswirkt (Quelle: Pharmazeutische Zeitung).

Sind Fische, Muscheln, Schnecken etc. unter den negativen Einflüssen von Hormonen im Wasser ausgesetzt, wirkt sich das auch auf die Nahrungskette aus. Englische Forscher beobachteten bei Untersuchungen von männlichen Vögeln, die in der Nähe von Klärwerken lebten, dass diese ein vergrößertes Sexualzentrum besaßen. Grund dafür seien, die Schnecken, die diese Vögel zu sich nahmen. Diese waren den Hormonen im Wasser ausgesetzt. Die Lebenserwartung dieser Vögel sank (Quelle: vitalhelden).

Die möglichen negativen Auswirkungen von Hormonen im Wasser auf den Menschen sind bisher noch nicht bekannt. Vermutungen stellen an, dass die Hormone eine frühe weibliche Geschlechtsreife bewirken können. Außerdem wird angenommen, dass Hormone die männliche Fruchtbarkeit vermindern können. Eine Studie der Bochumer Ruhr-Uni kommt zu dem Ergebnis, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der seit Jahren sinkenden Spermienzahl bei Männern und einer steigenden Rate an Hodenkrebs-Erkrankungen und Genitalfehlbildungen durch Östrogene im Trinkwasser und in Lebensmitteln. Endgültige Beweise gibt es jedoch noch nicht (Quelle: Spiegel).

Derzeit gibt es keinen Grenzwert für Hormone im Trinkwasser. Schützen Sie sich und Ihre Familie mit einem Wasserfilter. 

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